Unter diesem Motto stehen die Feiern zum 1. Mai 2011. Trotz Aufschwung, trotz guter Stimmung der Wirtschaft, für die Arbeitnehmer hat sich die Lage keinesfalls verbessert.

Leiharbeiter sind die neuen Sklaven der Industriegesellschaft. Von heute auf morgen können sie versetzt werden zu Löhnen, die kein ausreichendes Einkommen für ein ordentliches Leben mit ihren Familien ermöglicht. "Es ist eine Frage des Anstandes, für gleiche Arbeit gleichen Lohn in den Fabriken zu zahlen", so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Singen.

Der Aufschwung verschärft die Arbeitssituation in den Betrieben. Dreischicht, Wochenendschichten, zu wenig Personal, Überstunden beherrschen den Alltag. In den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen fehlen schon fast chronisch Beschäftigte, die sich um die Bedürftigen kümmern.

Einsparungen im sozialen Bereich, dazu überschäumende Gewinne der Industrieunternehmen sind Realität in unserem Land.

Auf diese Situation wollen die Gewerkschaften am 1. Mai 2011 hinweisen.

In Singen wird der 1. Mai traditionell als Familienfest am Rathaus gefeiert.

Die ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger bieten Spezialitäten von Portugal bis Vietnam an.

Informationsmöglichkeiten gibt es für viele interessierte Themen.

Das unterhaltsame Programm beginnt mit der Blasmusik um 10:00 Uhr und endet mit der Rockgruppe "The Voice" ab 15:00 Uhr.

Inhaltlicher Höhepunkt nach der Demonstration um 9:00 Uhr vom Herz-Jesu-Parkplatz zum Rathaus ist bestimmt die Mairede von Uwe Hück, dem Betriebsratschef der Porsche AG.

Hück ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten aus der Gewerkschaftswelt. Vom Heimkind zum Europameister im Thaiboxen und dann zum Vorsitzenden des Betriebsrats und stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden verlief sein Werdegang.

Bekannt wurde er in der Porschekrise und für sein Engagement für benachteiligte Jugendliche.

Mit seinen Reden reist er seine Zuhörer mit. "Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, Uwe zur Mairede nach Singen zu holen", so Paul Rodenfels.

Die Gewerkschaft lädt die Bürgerinnen und Bürger der Region zum Maifest ein. Es soll ein Tag des Feierns mit der Familie, aber auch ein Tag sein, sich die Lebenssituation der arbeitenden Menschen zu betrachten.