Koki Technik, Konstanz

Vorschaubild

03.03.2009 Koki spielt mit Angst der Beschäftigten

Beim Automobilzulieferer KoKi in Konstanz hat die Geschäftsleitung, vertreten durch Herrn Beltrame, der Verhandlungskommission der IG Metall einen Horrorkatalog an Forderungen zur Sicherung des Standortes Konstanz vorgelegt. Die Geschäftsleitung verlangt von den Beschäftigten :

  • Kündigung von 22 Personen
  • unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit um 5 Stunden/Woche
  • Streichung der tariflichen Aufzahlung zum Kurzarbeitergeld
  • Streichung sämtlicher Tariferhöhungen und für zukünftige Tariferhöhungen die Orientierung am Reingewinn des Unternehmens (in den letzten 8 Jahren hatte das Unternehmen überhaupt keinen Reingewinn).

Nach Aussagen des Geschäftsführers Herrn Beltrame soll der Standort geschlossen werden, wenn die IG Metall diesen Forderungen nicht nachkommt.

Der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Singen, Raoul Ulbrich, nennt dies einen Skandal: "In mehrfachen Gesprächen haben wir versucht, mit der Geschäftsleitung nach tragfähigen Lösungen zu suchen, die zum einen die Beschäftigung am Standort Konstanz sichert und zum anderen eine Verbesserung der Kostenstruktur ermöglichen soll. Die Geschäftsleitung ist aber in keinster Weise verhandlungsbereit und macht ihre Position zum Dogma in den Verhandlungen. Wir haben der Geschäftsleitung mittlerweile schriftlich mitgeteilt, dass wir bereit sind zu Verhandlungen, diese jedoch an die Bedingung koppeln, dass es zu keinen Entlassungen kommt und die bereits ausgesprochenen Kündigungen zurück genommen werden." Dies wurde auch auf einer Mitgliederversammlung der IG Metall einstimmig so beschlossen.

Als Reaktion darauf führt die Geschäftsleitung nun eine Fragebogenaktion durch, in der die Beschäftigten vor die Frage gestellt werden, ob sie bereit sind, Verzicht zu üben, um den Standort zu retten oder ob sie die Gefährdung des Standortes in Kauf nehmen wollen. Dies ist zum einen weder rechtlich bindend, zum anderen ist das geradezu "eine Vogel friss oder stirb Politik", die die IG Metall in keinster Weise akzeptieren wird. Man versucht ganz offensichtlich, mit übelsten Methoden die Belegschaft zu spalten. "Ich würde mir wünschen, die Geschäftsleitung würde die gleiche Kreativität in der Frage Produktinnovation und Verbesserung der Arbeitsprozesse entwickeln, wie sie das bei dem Verzicht der Belegschaft tut", so Ulbrich. Ganz offensichtlich versucht die Geschäftsleitung, die aktuelle wirtschaftliche Situation auszunutzen, um langfristig die Lohnkostenstruktur zu senken und das auf Kosten der Beschäftigten, und diese haben in den letzten Jahren bereits mehrfach Opfer gebracht.

Anhang:

Fragebogen Koki Technik GmbH, Konstanz

Fragebogen Koki Technik GmbH, Konstanz

Dateityp: PDF document, version 1.3

Dateigröße: 58.36KB

Download

Letzte Änderung: 03.03.2009