Aufruf zum Tag der Arbeit

Tag der Arbeit - 1. Mai 2016 - Viel erreicht und noch viel vor!

22.04.2016 Am 1. Mai demonstrieren wir für mehr Solidarität - zwischen den arbeitenden Menschen, den Generationen, Einheimischen und Flüchtlingen, Schwachen und Starken.

Es ist an der Zeit für mehr Solidarität, und wir brauchen Zeit für mehr Solidarität.

Integration geht nur gemeinsam, mit gleichen Rechten für alle Beschäftigten!
Deutschland steht vor großen Aufgaben: Hunderttausende sind vor Krieg und Terror zu uns geflüchtet. Sie treffen hier viel zu oft auf Hass und Menschenfeindlichkeit. Dagegen wenden wir uns entschieden - die Antwort heißt Integration in Arbeit und Gesellschaft, nicht Ausgrenzung! Die Gewerkschaften stehen für eine freie, offene, solidarische und demokratische Gesellschaft. Geflüchtete und Einheimische dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir fordern: Keine Ausnahmen beim Mindestlohn, keine Absenkung von Arbeitsschutzstandards!

Solidarität braucht einen handlungsfähigen Staat!
Die Gewerkschaften weisen seit Jahren auf die fehlenden Investitionen in die öffentliche Infrastruktur hin. Darunter leiden alle Menschen. Wir brauchen Investitionen in Schulen, Kitas, Verkehrswege, den Wohnungsbau sowie mehr Personal im öffentlichen Dienst, bei der Polizei, in Schulen und Kitas. Der jetzige Zustand gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.

Wir wollen Solidarität im Betrieb: kein Lohndumping, keine Zwei-Klassen-Gesellschaft!
Im Koalitionsvertrag wurde zugesagt, dass der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen endlich verhindert wird. Hunderttausende Kolleginnen und Kollegen verdienen weniger und werden schlechter behandelt als die Stammbelegschaft. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Wir fordern ein Gesetz, das Missbrauch wirksam verhindert.

Aktuelle Tarifauseinandersetzungen
Die Tarifrunde 2016 ist in vollem Gange. Insgesamt laufen in diesem Jahr Tarifverträge für rund 12 Millionen Beschäftigte aus.

Die Forderungen einiger Branchen, wie Metall und Elektro, öffentlicher Dienst oder Chemie, liegen bereits auf dem Tisch. Die Arbeitgeber haben folgendes geboten: Metall 0,9 Prozent für 12 Monate, Öffentlicher Dienst 3 Prozent für zwei Jahre.

"Das sind keine Angebote, das sind Provokationen! Die Beschäftigten brauchen eine ordentliche Steigerung ihrer Löhne. Das ist ein Gebot der Gerechtigkeit, aber auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft", so der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Singen.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben mit ihrer Arbeitskraft dazu beigetragen, dass die Produktivität der Unternehmen gestiegen ist. Deswegen müssen sie auch angemessen an den Erfolgen der Unternehmen beteiligt werden. Gute Löhne stärken die Konjunktur und kurbeln die Binnenwirtschaft an. Die Unternehmen können sich gute Löhne leisten, denn die Wirtschaft ist und bleibt stabil. Außerdem können wir mit guten Löhnen Fachkräfte halten.

Das gleiche gilt für den öffentlichen Dienst:
Wer gute öffentliche Leistungen will, muss sich gut bezahlte Beschäftigte leisten. Wir benötigen im öffentlichen Dienst mehr Personal, mehr Weiterbildung und mehr gute Arbeit. Das heißt: Es muss Schluss sein mit den sachgrundlosen Befristungen. Die Altersversorgung muss gesichert werden, ebenso wie die Qualität der Ausbildung. Die Ausgebildeten müssen übernommen werden.

Die gesetzliche Rente muss gestärkt werden!
Die Rentenerhöhungen für 2016 können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Millionen Menschen eine Altersarmut droht, wenn nicht jetzt gegengesteuert wird. Die Rente muss für ein würdiges Leben im Alter reichen.

Wir wollen mehr Gerechtigkeit für Frauen auf dem Arbeitsmarkt!
Die Lohnlücke bei Frauen liegt immer noch bei 21 Prozent. Und wenn Frauen sich für Teilzeit entscheiden, dürfen sie selten zurück in eine Vollzeitstelle. Zwei Gesetze, zu Lohntransparenz und zum Rückkehrrecht auf Vollzeit, sind angekündigt. Sie müssen auch kommen!

Das Mitbestimmungsgesetz muss den neuen Herausforderungen angepasst werden - dafür gehen wir in die Offensive!
Mitbestimmung ist gelebte Solidarität. Wir brauchen mehr Mitbestimmung in den Betrieben, um Folgen der Digitalisierung und Demografie wirksam zu steuern.

Unsere Geschichte verpflichtet uns zum Handeln gegen Krieg und Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus. Der 1. Mai ist unser Tag der Solidarität und kein Ort für Nazis und Rechtspopulisten.

Anhang:

Programm 1. Mai 2016 Singen

Programm 1. Mai 2016 Singen

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Letzte Änderung: 22.04.2016