Erste Warnstreiks in der Region
Nach bisher ergebnislosen Verhandlungen erhöht die IG Metall den Druck. Am heutigen Dienstag, dem 29. Oktober 2024, gab es erste Warnstreikaktivitäten in Friedrichshafen und Singen. Rund 3.330 Beschäftigte von ZF, Liebherr und Zeppelin legten in Friedrichshafen die Arbeit nieder, ebenso wie in Singen 2050 Beschäftigte von FONDIUM und des Alugeländes. Trotz der Ferientage beteiligten sie sich an der Protestaktion. Die Produktionen standen über alle Schichten für mehrere Stunden still.
"Wer in Zeiten massiv gestiegener Verbraucherpreise und angesichts der Ergebnisse in anderen Tarifbereichen und Branchen ein derart unzureichendes Angebot macht, riskiert Konflikte und trägt nicht zur Lösung bei. Dies führt zu Spannungen und erschwert den Weg zu einer fairen Einigung, die für alle Beteiligten von Vorteil wäre." sagte Bernhard Widmann, Betriebsratsvorsitzender von Constellium. Sein Amtskollege, Betriebsratsvorsitzender Luis Brito, ergänzt: "Dieses Angebot spiegelt nicht die harte Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen wider. Eine Gehaltserhöhung ist für uns unerlässlich - besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollten wir die Binnenkonjunktur nicht weiter schwächen. Es ist entscheidend, dass wir die Kaufkraft stärken, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern."
In der zweiten Verhandlungsrunde der Tarifrunde 2024 hat Südwestmetall ein Angebot unterbreitet, das eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen und eine Laufzeit von 27 Monaten umfasst. Das Angebot beinhaltet eine Anhebung der Löhne um 1,7 % ab Juli 2025 und eine weitere um 1,9 % ab Juli 2026. Zusätzlich sieht es Entlastungsmöglichkeiten für wirtschaftlich schwächere Unternehmen vor. Die IG Metall hält das Angebot jedoch für unzureichend und fordert weiterhin 7 % mehr Lohn sowie 170 Euro zusätzlich für Auszubildende.
Thomas Fischer, Betriebsratsvorsitzender von FONDIUM, sagt: "Es scheint, als wäre das letzte gute Jahr bei FONDIUM in Singen schon fast in Vergessenheit geraten. Doch die Belegschaft erinnert sich gut daran und erwartet nun, dass auch sie ihren Anteil am Erfolg erhält. Mit den laufenden Tarifverhandlungen wollen wir sicherstellen, dass die harte Arbeit und der Einsatz der Mitarbeitenden nicht nur gelobt, sondern auch fair entlohnt werden."
Helene Sommer, 1. Bevollmächtigte der IG Metall in Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen, betont abschließend: "Mit ZF, Liebherr, Zeppelin, dem Alugelände in Singen und der Firma FONDIUM haben wir einen starken Start in die Warnstreikphase hingelegt. Weitere Aktionen in der Region sind in Planung, und wir sind bereit, die Maßnahmen je nach Angebot zu intensivieren."
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Letzte Änderung: 30.10.2024