Tarifrunde Holz und Kunststoff

IG Metall: Pressemitteilung

12.01.2024 Völlig unzureichendes Angebot der Arbeitgeber abgelehnt. Knapp 100 Metallerinnen und Metaller machen am Verhandlungslokal Druck. Vorbereitungen der Warnstreiks laufen.

Öhringen. Die zweite Tarifverhandlung in der baden-württembergischen holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie ging nach nur 30 Minuten ohne Ergebnis zu Ende. Zwar hatten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt, das eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 1000 Euro, auszuzahlen in zwei Schritten, sowie eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 3,3 Prozent ab 1. September 2024 beinhaltet und eine Laufzeit von 25 Monaten vorsieht, dieses hat die Verhandlungskommission der IG Metall jedoch als völlig unzureichend zurückgewiesen.
IG Metall-Verhandlungsführer Matthias Fuchs: "Die Kolleginnen und Kollegen geben Tag für Tag alles und sorgen so dafür, dass die Branche trotz der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gut dasteht. Für diesen Einsatz erwarten wir eine angemessene prozentuale Erhöhung der Entgelte und eine deutliche Erhöhung der Inflationsausgleichsprämie. Das vorgelegte Angebot der Arbeitgeber ist absolut dürftig, weswegen wir es nur ablehnen konnten." Bei der nächsten Verhandlung erwarte Fuchs eine ordentliche Verbesserung des Angebots. Bis dahin machen die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben mit Aktionen weiter Druck.
Nachdem bereits vor Weihnachten in den Betrieben viele Aktivitäten begleitend zur Tarifrunde stattgefunden hatten, werde man nun den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen und Warnstreiks vorbereiten. "Ich bin mir sicher, dass die Arbeitgeber dieses Signal verstehen und bei der nächsten Verhandlung mit einem anständigen Angebot auflaufen werden", so Fuchs weiter.
Die IG Metall kämpft für die rund 30.000 Beschäftigten in der baden-württembergischen Holz- und Kunststoffindustrie für eine Entgelterhöhung von 8,5 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten sowie eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie.
Knapp 100 Metallerinnen und Metaller aus Schwäbisch Hall und Heidenheim haben am Verhandlungslokal in Öhringen mit einer verhandlungsbegleitenden Aktion die Forderungen der IG Metall bekräftigt und gezeigt, dass sie in der Lage sind für einen guten Tarifabschluss zu kämpfen.
Die Friedenspflicht endet am 12. Januar 2024 um 24 Uhr, dann sind Warnstreiks möglich.
Die Verhandlungen werden am 23. Januar 2024 in Neckarsulm fortgesetzt.

Julia Wahl
Pressesprecherin
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Letzte Änderung: 12.01.2024