Zitzelsberger:Wandel gelingt nur mit uns

IG Metall: Pressemitteilung

03.02.2023 IG Metall Baden-Württemberg setzt auf Ansprache und "Zukunfts-Check" - Pressemitteilung 5/2023

  • Zukunfts-Check für Betriebsräte leitet durch die Transformation
  • Roman Zitzelsberger: "Wandel gelingt nur mit uns"
  • Automobilzulieferer-Konferenz am 13. Februar 2023

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg blickt optimistisch in die Zukunft, sieht sich aber vor großen Aufgaben und Herausforderungen. Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Das letzte Jahr war bis zur Jahreshälfte noch stark von den Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägt, das hat auch unsere Aktivitäten beeinträchtigt. Doch im zweiten Halbjahr ist uns der Dreh gelungen und wir konnte viele neue Kolleginnen und Kollegen für die IG Metall gewinnen. Diese Dynamik wollen wir mit in dieses Jahr nehmen und für unsere Mitglieder und in den Betrieben durchsetzungsstark und handlungsfähig sein."

Viele tarifpolitische Themen stehen auf der Agenda

Nachdem in der größten Branche der IG Metall, in der Metall- und Elektroindustrie, im November 2022 ein Tarifabschluss mit einer Tariferhöhung erzielt wurde, stehen in diesem Jahr in vielen kleinen Branchen der IG Metall Tarifverhandlungen an.

Für die Beschäftigten der Edelmetallindustrie wurde Ende Januar eine Tariferhöhung erstritten, die Verhandlungen in der Tarifrunde im Metallbau und Feinwerktechnik laufen gerade. Darüber hinaus finden in diesem Jahr in den Branchen Textil und Bekleidung, Holz und Kunststoff sowie im Kfz-Handwerk Tarifverhandlungen statt.
"Wir wollen die Tarifrunden nutzen, um eine Bewegung in den Betrieben in Gang zu setzen und den Wandel in den Branchen mitzugestalten", so Zitzelsberger.

Laut Zitzelsberger stünden dieses Jahr darüber hinaus zahlreiche Reformen in der Tarifpolitik auf der Agenda. So sollen die Themen New Work, die Entlohnung nach ERA sowie die Fertigstellung des Tarifvertrages zur betrieblichen Altersversorgung 2023 in Angriff genommen werden.

IG Metall aktiv im Betrieb

425.002 Menschen waren Ende 2022 Mitglied der IG Metall im Südwesten, 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Um auch in Zukunft handlungsfähig im Betrieb zu sein, hat das Gemeinsame Erschließungsprojekt der IG Metall Baden-Württemberg (GEP) ein Konzept zur Ansprache und Aktivierung von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern entwickelt, das erstmalig im Herbst 2022 in Schwäbisch Hall erprobt wurde und das in diesem Jahr an anderer Stelle fortgesetzt und ausgebaut werden soll.

"Wir wollen als Gewerkschaft sichtbar, spürbar und erlebbar sein und neue Kolleginnen und Kollegen für die IG Metall gewinnen. Dazu gehört, dass wir mit den Beschäftigten sprechen, ihnen zuhören und sie ermutigen sich zu engagieren", so der Gewerkschafter Zitzelsberger.

Auch das Transformations-Team der IG Metall Baden-Württemberg hat sich das auf die Fahne geschrieben. Mit den von der Transformation betroffenen Betrieben diskutiert das Team die Zukunftsfähigkeit des Betriebes und identifiziert im Rahmen des sogenannten "Zukunfts-Checks" betriebliche Transformationsthemen. Über verschiedene Branchen und Betriebsgrößen hinweg wurden bereits über 30 "Zukunfts-Checks"-Workshops durchgeführt und so erste wichtige Schritte in der Transformation der jeweiligen Standorte gegangen. Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Wir sehen, dass häufig Betriebsräte nicht ausreichend in die langfristige Aufstellung der Betriebe eingebunden sind. Deshalb unterstützen wir sie den Wandel mitzugestalten. Wir setzen gemeinsam Impulse, um auf Augenhöhe eine erfolgreiche Transformation in den Betrieben zu erreichen."

Herausfordernde Situation für die Automobilindustrie

Insbesondere die Automobilindustrie steht vor großen Veränderungen. "Nicht nur die Fahrzeughersteller stecken in einem tiefgreifenden Wandel, sondern speziell die Automobilzulieferer. Wir müssen nun die Weichen stellen, damit Baden-Württemberg auch in Zukunft noch Autoland ist." Die Innovationskraft der Automobilindustrie sei nämlich nicht ohne Zulieferer zu denken, so Zitzelsberger weiter.

Besonders dringlich erweise sich die Situation in Baden-Württemberg. Anstatt sich einer proaktiven Transformation der Standorte zu widmen, dominiere hier häufig ein anderes Szenario: Bestehende Produktionen und Entwicklungen werden verlagert oder neue Produkte werden direkt in Osteuropa angesiedelt.

Um der Problematik auf den Grund zu gehen und Lösungsansätze zu entwickeln, veranstaltet die IG Metall Baden-Württemberg unter dem Titel "Go East? Perspektiven der Automobilzulieferer in Baden-Württemberg" am 13. Februar eine Konferenz.

Zitzelsberger: "Wir wollen nicht weiter zusehen, wie die Zukunft woanders aufgebaut wird, während hier in Baden-Württemberg Wohlstand und Arbeitsplätze gefährdet werden. Deswegen laden wir die Betriebsräte der Automobilzulieferer aus Baden-Württemberg ein, die Problemlage zu diskutieren und Perspektiven und Forderungen zu formulieren. Der Wandel gelingt nur mit uns und den Beschäftigten in der Zuliefererindustrie im Südwesten."

Einladung zur Zulieferer-Konferenz in der Anlage

Letzte Änderung: 03.02.2023