Warnstreiks bei Pfleiderer
Warnstreiks bei Pfleiderer
Nachdem in drei Verhandlungen in der laufenden Tarifrunde bei der Pfleiderer Deutschland GmbH kein Ergebnis erzielt werden konnte, haben die Beschäftigen Deutschlandweit am Dienstag den 1. März einen Warnstreik durchgeführt.
Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Entgelt, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung und den Ausbau des Tarifvertrages zusätzliche Freizeit um 2 Tage auf insgesamt 4 Tage im Jahr, die von den
Beschäftigten wahlweise in Geld umgewandelt werden können. Die Azubis sollen in den Geltungsbereich des Tarifvertrages zusätzliche Freizeit aufgenommen werden.
Beim Thema zusätzliche Freizeit hat die Arbeitgeberseite Entgegenkommen signalisiert doch beim Entgelt liegen die Vorstellungen noch sehr weit auseinander. Die Arbeitgeber haben eine Entgeltsteigerung von 2,5 Prozent zum 1.5.22
(8 Monate), von 2,7 Prozent zum 1.1.2023 (12 Monate) und von 1 Prozent zum 1.1.2024 (3 Monate) angeboten. Zusätzlich soll es eine Corona-Prämie von 385 EUR geben.
Frederic Striegler, 2. Bevollmächtigter der IG Metall: "Die Beschäftigten von Pfleiderer verdienen deutlich weniger als anderswo in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie und auch die derzeitigen und prognostizierten Inflationsraten müssen sich in einem Abschluss wiederfinden. Die Beschäftigten haben mehr verdient. Pfleiderer hat in 2021 sehr gut verdient und will auch in diesem Jahr weiterwachsen. Die Beschäftigten haben ihren Anteil daran mehr als verdient."
Jürgen Schnarr, Betriebsratsvorsitzender: "Angesichts der guten wirtschaftlichen Situation der Holzwerkstoffindustrie in Deutschland und bei Pfleiderer, ist das bisherige Angebot der Arbeitgeber unzureichend. Auch die angebotene Corona Prämie macht das Angebot nicht besser. Die Beschäftigten haben es nicht vergessen, dass der Arbeitgeber bisher die Betriebsräte beim Thema Corona Prämie mehrfach hat abblitzen lassen. Das ist keine Wertschätzung für die Belegschaft. Darum sind die Warnstreiks die logische Konsequenz auf das Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch. Zumal Pfleiderer im Vergleich zu anderen Industriebetrieben hier in der Region in der Entgeltentwicklung und auch bei anderen Arbeitsbedingungen deutlich hinterherhinkt. Das muss sich dringend ändern. Sonst gehen Pfleiderer bei der demographischen Struktur der Belegschaft bald die Fachkräfte aus."
Letzte Änderung: 02.03.2022