Einmischen ist erwünscht

Jubiläum: Vor 25 Jahren gründete sich der Seniorenarbeitskreis der IG Metall

29.09.2006 Jubiläum: Vor 25 Jahren gründete sich der Seniorenarbeitskreis der IG Metall

In Singen waren die Senioren der IG Metall schon früher am Puls der Zeit. Während die Industriegewerkschaft erst 1990 die Seniorenarbeit in ihren Richtlinien aufnahm, gründeten Ruheständler aus Singen und Umgebung schon 1981 einen Arbeitskreis.

Das 25jährige Bestehen wurde jetzt im Walburgissaal gefeiert. Vor 25 Jahren wurde im Gasthaus Widerhold bei einer Versammlung der IG Metall Rentner die Idee geboren, einen regelmäßigen Seniorenarbeitskreis ins Leben zu rufen. "Männer der ersten Stunde waren der damalige 1. Bevollmächtige der IG Metall Heinz Rheinberger, sein Sekretär Kurt Schröder, der inzwischen verstorbene Leo Wieser, Hilde Mayer sowie Hans Scholl und Helmut Wozniczek, die heute noch dabei sind," so Wolfram Schöttle von der IG Metall Verwaltungsstelle Singen. Helmut Wozniczek, der an seinem 93. Geburtstag zur Jubilarfeier kam und seit 78 Jahren Gewerkschaftsmitglied ist, blickt auf die Anfänge der Gruppe zurück. "Wir hatten bei unseren monatlichen Treffen im Siedlerheim immer um die 60 Besucher. Neben dem Erhalt und der Pflege von Freundschaften aus den Berufsleben wollen sich die Senioren aber auch auf Diskussionen einlassen, so der Sprecher des Arbeitskreises Paul Handgrad. "Wir wünschen uns ab er noch mehr Unterstützung von den Betrieben", so Handgrad. "Wir brauchen die Erfahrungen und das Engagement der Senioren", sagte die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende, Leni Breymaier. Sie appellierte an die Senioren "Ich möchte, dass Ihr Euch einmischt!"

Auch der Seniorenbeauftragte der IG Metall von der IG Metall Vorstandsverwaltung in Frankfurt, Werner Holzwarth war der Meinung, die Senioren haben die Pflicht, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu beteiligen. Die jüngeren sprechen heute zwar eine andere Sprache, aber sie wollen von den älteren als Zeitzeugen etwas über ihre Erfahrungen wissen, ohne bevormundet zu werden, so Holzwarth.

Auch Oberbürgermeister Oliver Ehret sagte in seinem Grußwort, man habe die älteren Menschen zu lange "aufs Altenteil gestellt" und erst in letzter Zeit setze langsam eine Gegenbewegung ein und ältere Menschen würden zunehmend als Bereicherung angesehen. Die Stadt Singen habe inzwischen eine gute, altersgerechte Infrastruktur aufgebaut.

Kontakt: Der IG Metall Seniorenarbeitskreis ist offen für neue Mitglieder. Die Gruppe trifft sich am zweiten Dienstag des Monates um 14.00 Uhr im Siedlerheim, Singen, Worblinger Straße 67. Weitere Informationen beim Sprecher des Seniorenarbeitskreises der IG Metall, Paul Handgrad, Telefon 07731/22685.

"Südkurier", Donnerstag, den 28. September 2006

Letzte Änderung: 21.11.2007