Zur ersten Delegiertenversammlung nach der Sommerpause trafen sich die Delegierten der IG Metall Singen am Mittwoch, den 17. Oktober in der Gems. Im Mittelpunkt des Geschäftsberichts stand die Vorbereitung der kommenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie: Neben höheren Entgelten wird die IG Metall für bessere Regelungen zur Altersteilzeit und mehr Zeit und Geld für Weiterbildung streiten.

"Die Altersteilzeit ist ein bewährtes und gutes Instrument, älteren Beschäftigten einen früheren Ausstieg und einen gut abgesicherten Übergang in die Rente zu ermöglichen", erklärte Raoul Ulbrich, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Singen. Dennoch gäbe es einigen Verbesserungsbedarf: "Altersteilzeit müssen sich alle Beschäftigte leisten können. Wir brauchen bessere Modelle für Beschäftigte mit niedrigem Einkommen." Zudem müsse der Betriebsrat in Zukunft wirksamer beeinflussen können, ob die vorgesehenen Mittel tatsächlich ausgeschöpft werden.

Handlungsbedarf sieht die IG Metall auch beim Thema Qualifizierung: "Weiterbildung scheitert in den Betrieben nicht daran, dass die Beschäftigten nicht wollen", verwies Ulbrich auf die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung der IG Metall: "Vielmehr fehlt es den Kolleginnen und Kollegen an Zeit und Geld, ihr berufliches Fortkommen und letztlich auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe zu sichern." Beide Forderungen stünden in den kommenden Monaten ganz oben auf der Agenda. Die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie läuft am 28. Januar 2015 aus: "Die Arbeitgeber können sich darauf einstellen. Die IG Metall ist gut gerüstet für die Auseinandersetzung, auch und gerade hier in der Region", so Ulbrich in seinem Geschäftsbericht.

Neben der inhaltlichen Diskussion stand auch ein Abschied auf der Tagesordnung. Diana Alt, die seit nunmehr sechs Jahren zum Team der Verwaltungsstelle gehörte und zuletzt für die Jugendarbeit der IG Metall in Singen verantwortlich war, verlässt zum November die Region, um sich zukünftig der Jugendbildungsarbeit in der IG Metall zu widmen. Enzo Savarino, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Singen, dankte ihr für ihre Arbeit: "Dies ist deine vorerst letzte Delegiertenversammlung bei uns in Singen. Aber wir werden dich natürlich nicht gehen lassen, ohne uns vorher für deinen unermüdlichen Einsatz bedankt zu haben." Zum gebührenden Abschied hat Diana nun noch einmal die Gelegenheit, die Region vom Zeppelin aus von oben zu genießen: "Wir wünschen dir für deine Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Aber ein bisschen vermissen darfst du uns schon. Uns wird es nicht anders gehen", schloss Savarino.