Angesichts der rasant veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen durch die Finanzmarktkrise und Auswirkungen in der deutschen Wirtschaft, brachte die Tarifrunde nach 20-stündigen Verhandlungsmarathon ein Ergebnis. Kein Ergebnis zum Jubeln - aber ein akzeptabler Kompromiss in einer schwierigen Situation.

Das Ergebnis in Eckpunkten:
Entgelterhöhungen Tarifgebiet West:
ab 01. April 2009 erhöhen sich die Löhne und Gehälter bis K/T 3
um 2,5 %
ab 01. April 2010 um 2,0%, bis einschließlich Tarifgruppe K/T 3.
Die Tarifgruppen K/T 4 und K/T 5 erhöhen sich zum 01. April 2009 um 40,00 EUR und ab dem 01. April 2010 um 30,00 EUR.
Für die Monate Februar und März 2009 wird eine Einmalzahlung von 50,00 EUR mit der Februarabrechnung fällig.

Die Ausbildungsvergütungen werden überproportional erhöht:
- für das Tarifgebiet West ab dem 01.02.2009 ab dem 01.04.2010
1. Ausbildungsjahr 500,00 EUR 520,00 EUR
2. Ausbildungsjahr 570,00 EUR 590,00 EUR
3. Ausbildungsjahr 666,00 EUR 686,00 EUR
4. Ausbildungsjahr 788,00 EUR 808,00 EUR

Die Mindestlaufzeit der Einkommensverträge reicht bis zum 31. März 2011.

Das zusätzliche Urlaubsgeld wird für das Jahr 2009 um 2,5% (West) und 15,00 EUR (Ost)
und für das Jahr 2010 um 2,0% (West) und 15,00 EUR (Ost) erhöht.
Die Jahressonderzahlung Tarifgebiet Ost:
für das Jahr 2009 365,00 EUR
ab dem Jahr 2010 380,00 EUR.
Für Betriebe des Gesundheitswesen bleibt es bei 158,50 EUR.

Der Tarifvertrag über Altersteilzeit wird zu unveränderten Konditionen bis zum 31. Dezember 2009 fortgesetzt. Bis dahin soll ein neuer Tarifvertrag zum Altersausstieg vereinbart werden.
Der Arbeitgeberzuschuss zur Altersvorsorge in Höhe von 170,00 EUR pro Jahr wird bei einem umgewandelten Eigenanteil in Höhe von mindestens 360,00 EUR jährlich gezahlt.

Die Tarifvertragsparteien vereinbaren einen Tarifvertrag zur Sicherung und Förderung der Beschäftigung, der Wettbewerbsfähigkeit und zur tarifpolitischen Zusammenarbeit in der Branche des deutschen Textilservice. Regelungsinhalte sind:
Die Löhne werden generell als Monatslohn (wie Gehalt) vereinbart. Lohnschwankungen durch unterschiedliche Tage in einem Monat entfallen.

Die Arbeitszeit im Tarifgebiet West beträgt 38,5 Stunden in der Woche. Die Arbeitszeit beträgt zukünftig wie folgt verkürzt:
ab 01.01.2010 39,5 Stunden
ab 01.01.2012 39,0 Stunden
ab 01.01.2014 38,5 Stunden
Die wöchentliche Arbeitszeit kann um 1,5 Stunden vorübergehend mit
Betriebsvereinbarung verlängert werden. Bei Investitionsvorhaben erfolgt die Verlängerung mit Bezahlung. Bei wirtschaftlich schwieriger Situation oder bei Gefahr von Tarifkonkurrenz
erfolgt die Erhöhung unbezahlt.
In beiden Fällen ist eine Beschäftigungssicherung zu vereinbaren.
Bei vorübergehenden Beschäftigungsproblemen kann die Arbeitszeit um bis zu 5 Stunden abgesenkt werden. Um eine Reduzierung des Monatseinkommens zu minimieren können andere tarifliche Jahreszahlungen auf die Monate umgelegt werden.

Die Regelung zur Kurzarbeit wird neu vereinbart. Zukünftig erfolgt eine Absicherung bei Kurzarbeitergeld : Es wird ein Zuschuss auf 80 % des Nettoentgeltes vereinbart.

Es wird ein Bildungsfonds vereinbart. Aus diesen Beträgen werden diverse Maßnahmen zur Aus-, Fort-, und Weiterbildung und präventivem Gesundheitsschutz vereinbart. Die Beschäftigten können für 1 Woche (5 Tage) an diesen Maßnahmen kostenlos teilnehmen.